Heinrich Stephan wurde am 13.06.1901 als Sohn von Elisabeth und Georg Stephan in Darmstadt geboren. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau, Elisabeth Stephan, geborene Hillgärtner, kennen. Ihr Sohn, Heinrich Stephan, kam am 31.10.1924 zur Welt. Am 04.08.1928 heirateten die beiden. Über Heinrich Stephan ist bekannt, dass er aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist. Er arbeitete im Betrieb der Familie Aßmuth in Groß Gerau bis zum 09.08.1934 als Dachdecker.
An dem besagten Datum wurde er von der Polizei in Darmstadt wegen angeblicher „Vorbereitung zum Hochverrat“ als „Präventivmaßnahme gegen marxistische Staatsgegner“ festgenommen und in das Gestapogefängnis in der Riedeselstraße und später in das Landgerichtsgefängnis Rundeturmstraße eingeliefert.
Clara und Paula erinnern sich an ihre Recherchen zum Kampf der Elisabeth Stephan um Entschädigung. Sie war die Frau des Darmstädter Kommunisten Heinrich Stephan (1901-1945), der als Gegner des NS-Regimes wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ in Butzbach und Marienschloß inhaftiert, in das KZ Dachau verschleppt und schließlich im Strafbataillion 999 zwangsverpflichtet wurde. Er starb wahrscheinlich in russischer Kriegsgefangenschaft in Baschkir/Ural.
Paula Clara // 001
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Am 12.01.1935 wurde Heinrich Stephan zu drei Jahren Zuchthaus (abzüglich der vier Monate Untersuchungshaft) und drei Jahren „Ehrverlust“ verurteilt. Von Januar 1935 bis September 1937 befand er sich in den Zuchthäusern in Rockenberg („Marienschloss“) und Butzbach. Am 18.09.1937 wurde er erstmals in das KZ Dachau unter der Häftlingsnummer 2426 eingeliefert. Von dort wurde er zweimal nach Flossenbürg überstellt, wo er vom 30.04. bis 14.05.38 und vom 27.09.1939 bis 02.04.1940 war. Am 15.05.1940 wurde Heinrich Stephan aus dem KZ Dachau entlassen.
Stephans Haftgeschichte verlief parallel zu der des Darmstädters Ernst Dillmann. Auch wurden beide aus demselben Grund, der angeblichen „Vorbereitung zum Hochverrat“, verhaftet. Worin dieser bestanden haben soll, ließ sich bisher noch nicht ergründen. Sicher ist, dass Heinrich Stephan seit 1924 Mitglied in der KPD war.
Nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau arbeitete Stephan bei der Dachdecker-Firma Keller in Darmstadt. Aufgrund seiner aus nationalsozialistischer Perspektive politischen Vorstrafen wurde Heinrich Stephan 1943 in das Bewährungsbataillon 999 eingezogen. In einem Dokument der Deutschen Dienststelle (WASt) wurden seine Einsatzorte vermerkt. Auch hier fallen wiederum Parallelen zur Vita Dillmanns auf.





